Weltwende

[111] Weil seit drei Tagen kein Blitz einschlug

und der letzte Brand im Gebälk verglomm,

glaub nicht, es sei jetzt der Prüfung genug

und der Himmel bleibe nun heiter und fromm.

Es kommt der Tag, wo das Himmelsnetz reißt,

wo der Meergrund sich türmt, wo die Erde birst;

der Tag ist nah, wo du fühlst, wo du weißt;

o Mensch, o Welt, daß du mündig wirst.

Quelle:
Erich Mühsam: Ausgewählte Werke, Bd.1: Gedichte. Prosa. Stücke, Berlin 1978, S. 111.
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