Der Schmetterling

[159] Schöne Sylphide, schweb' in Frühlingsäther!

Fleug' von Rose zu Rose! schau im Bache[159]

Fröhlich deine Blumengestalt vom zarten

Sprößling der Mirthe!


Heiter sei deines Daseyns Maitag! nimmer

Müß' ein Bienchen dich schrecken wo du Nektar

Trinkst, und schonend fliege dir stets Cytherens

Vogel vorüber.


Wann dich der Orkus aufnimmt, ruh' im Kranze

Platons, welcher, wie du der armen Menschheit

Wonne, die Entschleyerung Psyches lehrte,

Schöne Sylphide!

Quelle:
Friedrich Matthisson: Gedichte, Band 1, Tübingen 1912, S. 159-160.
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