V Die stunden die mit holdem werk umziehn Liebliche schau drauf jedes auge ruht Entzieren was am zierlichsten gediehn Und treffen ganz das gleiche ding mit wut. Den sommer treibt die zeit die nimmer steht Greulichem winter zu und tilgt ...
V Du wirst nicht mehr die lauten fahrten preisen Wo falsche flut gefährlich dich umstürmt Und wo der abgrund schroffe felsen türmt Um deren spitzen himmels adler kreisen. In diesen einfachen gefilden lern Den hauch der den zu kühlen frühling ...
V Ich will die entschwundenen nackten zeiten loben Wo Phöbus die säulen mit goldenem schimmer umwoben · Als mann und weib geniessend in leichtem zug Noch lebten ohne bedrängnis und ohne betrug · Als die von des liebreichen himmels kosen berührten Die ...
V Wenn manchmal langsam hinter uns sich schleppen Mit irrem aug der sorgen menschen-schatten · Geschieht es nur wenn – ohne dass wirs wollen – In uns sich der gedanken reihn verschieben. Wenn es uns dann erscheint als wär es nötig Des ...
V Wenn solch ein sausen in den wipfeln wühlt Ist es nicht mehr als dass ein sehnen drohe Durch blaue blicke · blumen blonde frohe? Wenn solch ein branden um die festen spült Dass du verlassen irrend an dem strand Die ...
Vader Arndt (1859) Oll Vader Arndt, du oll dütsch Blot, hüt warst du nägentig Johr! Wat lett din slohwitt Poll di got, wat is din Öller ror! Dor liggt sonn kloren Frühjohrsschin üm Ogen di un Bran. Sonn blank Kron ...
Vagabunden In rauchiger Kneipe – hollaho! – Kauern vier Vagabunden. Ihr Maul ist frech, ihr Witz ist roh, Sie versaufen die dämmernden Stunden. Die Lampe schmaucht und brennt so trüb, Als glömme sie über Leichen. Den Kerlen ist das Zwielicht lieb ...
Vagantenweihe Zugvögel ziehn in grauem Ernst, Da stehst du Walter nun und lernst, O vanitatum vanitas. Die Jahre welken 's greise Haupt. Fast steht der Hain schon blattberaubt – Wie kalt des Regens dünnes Naß! Und doch Kopf oben! unverzagt, Der ...
Vagel Grip Oll Rostock – min oll Vaderstadt! Ick heww di gor to leef, so leef, förwohr! – ick weet nich, wat ick üm di let un gew. Ick bün nu mennig Johr all fürt, 'n bäten all verspakt, man Rostock, dat's ...
Vale Imperator! Vale, senex Imperator, Barbablanca, triumphator, Reddidisti gloriam Qui coronae Germanorum Post viduvium saeculorum Et creasti patriam! Lebe wohl nun, Imperator, Barbablanca, Triumphator, Der da frischen Lorbeer wand Um die Krone der Germanen, Witwe längst des Ruhms der Ahnen ...
Vale Mammon A de fahr hin/ Zeitlich gewinn/ Such Menschen die dich lieben. N im ihr hertz ein Mit deinem schein/ Mich soltu nicht betrüben. N ach dem Schatz tracht Ich tag und nacht/ Der nimmer kan verderben/ A uch ...
Valet Ade nun, liebe Lieder, Ade, du schöner Sang! Nun sing ich wohl nicht wieder Vielleicht mein Leben lang. Einst blüht' von Gottes Odem Die Welt so wunderreich, Da in den grünen Boden Senkt ich als Reiser euch. Jetzt eure ...
Valet Sonst war ich Freund von Narren, Ich rief sie ins Haus herein; Brachte jeder seinen Sparren, Wollten Zimmermeister sein. Wollten mir das Dach abtragen, Ein andres setzen hinauf, Sie legten das Holz zu Schragen Und nahmen's wieder auf ...
Vampir Erde Erde, trink Blut! Du hast noch nicht genug, noch immer hast du nicht genug getrunken. Noch manchen durstigen Mund grub dir der Pflug, blutdurstige Münder, Furch um Furch. Durch ihren Schlund hindurch laß Menschenblut in deine Gurgel klunken ...
Vanini Den Gottverächter schalten sie dich? mit Fluch Beschwerten sie dein Herz dir und banden dich Und übergaben dich den Flammen, Heiliger Mann! o warum nicht kamst du Vom Himmel her in Flammen zurück, das Haupt Der Lästerer zu treffen ...
Vanitas Eitles Trachten, eitles Ringen Frißt dein bißchen Leben auf, Bis die Abendglocken klingen, Still dann steht der tolle Lauf. Gastlich bot dir auf der Reise Die Natur ihr Heiligtum; Doch du stäubtest fort im Gleise, Sahst nach ihr dich ...
Vanitas Vanitatum! R.i.p. Ihr saht ihn nicht im Glücke, Als Scharen ihm gefolgt, Mit einem seiner Blicke Er jeden Haß erdolcht, Das Blut an seinen Händen Wie Königspurpur fast, Und flammenden Geländen Entstieg des Nimbus Glast; Saht nicht ...
Vanitas! Vanitatum vanitas! Ich hab mein Sach auf Nichts gestellt. Juchhe! Drum ist's so wohl mir in der Welt. Juchhe! Und wer will mein Kamerade sein, Der stoße mit an, der stimme mit ein Bei dieser Neige Wein. Ich ...
Vanitas; Vanitatum; et Omnia Vanitas Es ist alles gãtz eytel. Eccl. 1. V. 2. Ich seh' wohin ich seh/ nur Eitelkeit auff Erden/ Was dieser heute bawt/ reist jener morgen ein/ Wo jtzt die Städte stehn so herrlich/ hoch vnd ...
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Als Hoffmanns Verleger Reimer ihn 1818 zu einem dritten Erzählzyklus - nach den Fantasie- und den Nachtstücken - animiert, entscheidet sich der Autor, die Sammlung in eine Rahmenhandlung zu kleiden, die seiner Lebenswelt entlehnt ist. In den Jahren von 1814 bis 1818 traf sich E.T.A. Hoffmann regelmäßig mit literarischen Freunden, zu denen u.a. Fouqué und Chamisso gehörten, zu sogenannten Seraphinen-Abenden. Daraus entwickelt er die Serapionsbrüder, die sich gegenseitig als vermeintliche Autoren ihre Erzählungen vortragen und dabei dem serapiontischen Prinzip folgen, jede Form von Nachahmungspoetik und jeden sogenannten Realismus zu unterlassen, sondern allein das im Inneren des Künstlers geschaute Bild durch die Kunst der Poesie der Außenwelt zu zeigen. Der Zyklus enthält unter anderen diese Erzählungen: Rat Krespel, Die Fermate, Der Dichter und der Komponist, Ein Fragment aus dem Leben dreier Freunde, Der Artushof, Die Bergwerke zu Falun, Nußknacker und Mausekönig, Der Kampf der Sänger, Die Automate, Doge und Dogaresse, Meister Martin der Küfner und seine Gesellen, Das fremde Kind, Der unheimliche Gast, Das Fräulein von Scuderi, Spieler-Glück, Der Baron von B., Signor Formica
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
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